Der Blick des Paulus auf Ostern

Kreuz am Ostermorgen
Bildrechte Rike / Pixelio

Liebe Mitglieder unserer beiden Kirchengemeinden,
liebe Leserin, lieber Leser!

Am Beginn der Passionszeit und zum bevorstehenden Osterfest grüße ich Sie herzlich mit der Losung für den Monat April: Der Apostel Paulus schreibt an seine Gemeinde in Korinth: Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. (1.Kor 15,42)

Jesus wurde von Josef von Arimathäa, einem Mitglied des jüdischen Rates, begraben. Er hat das Felsengrab dafür gestiftet, Jesus eigenhändig in ein Leintuch gewickelt und den Stein vor das Felsengrab gerollt.

Das leere Grab ist dann zum Sinnbild für die Auferstehung Jesu von den Toten geworden. Die Auferstehung Jesu ist die Botschaft vom Leben, die die Naturgesetze bricht. Wenn der Stein vom Grab weggerollt ist, dann ist das ein Zeichen für das Eingreifen Gottes in den Prozess des Sterbens und Vergehens. Was für eine Kraft war dort am Werk? Eine Kraft, die bewegt und verändert. Eine Kraft, die durch Sterben und Tod hindurchdringt. Diese Kraft Gottes kann man spüren. Der Apostel Paulus selbst wurde von der Auferstehungsmacht unwiderstehlich ergriffen. Es hat ihm buchstäblich alle Sinne geraubt. Tagelang war er blind und stumm. Gleichzeitig wurde er mit einer Kraft erfüllt, die durch kein Leiden und durch keine Todesdrohung mehr zu erschüttern war. So berichtet es die Apostelgeschichte und so kommt es uns aus seinen Briefen entgegen.

Aber wie sollen wir sterblichen Menschen uns das vorstellen? Wir können doch gegen den Tod nichts ausrichten. Auf ihn läuft alles Leben hin. Unser Glaube will uns helfen, diese Gedanken anzunehmen und doch auch darüber hinaus zu sehen. Gott hat den Gekreuzigten auferweckt und will auch uns zu neuem Leben erwecken. Um Christi willen sind wir ihm kostbar und unverlierbar geworden. Paulus hämmert es seiner Gemeinde in Korinth geradezu ein: Der Tod trägt nicht den Sieg davon. Er gebraucht dafür das schöne Bild des Säens und Erntens: Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Das ist die Botschaft des Osterfestes, die auch uns gilt.

Ein frohes Osterfest wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Kurt Hyn

Gebet:
Du Gott des Lichts,
du hast die Dunkelheit unserer Welt
durchbrochen an jenem Ostermorgen.
Du hast einen Anfang gemacht, als alle nur auf das Ende blickten.
Versteinertes hast du ins Rollen gebracht, Erstarrtes in Bewegung.
Lass das Osterlicht auch unsere Herzen ergreifen 
und unsere Welt erleuchten.
Schenke uns Mut, das Unfassbare zu glauben.
Hier und jetzt und einmal auch in Ewigkeit.      Amen